Gleiches Recht für Alle?
Rechtsgleichheit von Armutsbetroffenen zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Die Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht (UFS) lädt ein zur Diskussionsveranstaltung mit Andreas Kemper* zum Thema Sozialhilfe, Armut und Klassismus.
Freitag, 20. November 2015, 19:30 Uhr, ABZ Gemeinschaftsraum Sihlfeld, Ernastrasse 29, 8004 Zürich (Nähe Bullingerplatz, siehe http://osm.org/go/0C0UrHFZL--?way=337974587)
Den Vorwurf, dass ihr Sozialamt eine besonders restriktive Politik gegenüber armutsbetroffenen Menschen betreibt, kontert eine Sozialvorsteherin wie folgt: „Wir haben ein Rechtssystem, in dem sich die Betroffenen wehren können.“
Doch stimmt das? Welche Hürden und Schwierigkeiten begegnen Sozialhilfebezüger_innen auf dem Rechtsweg? Wieso wird ihnen ein erfolgreicher Rekurs manchmal als „renitentes Verhalten“ ausgelegt? Mit welchen Vorurteilen sind Armutsbetroffene konfrontiert, wenn ihr Fall in der Öffentlichkeit verhandelt wird? Was bewirken Stereotype wie zum Beispiel der Selbstverschuldungsvorwurf, der Mangel an Eigenverantwortung, die Zuschreibung „faul“ und ein „Schmarotzer“ zu sein oder die Unterstellung zu betrügen?
Andreas Kemper wird in das Konzept des Klassismus einführen, das die stereotype Herabsetzung armutsbetroffener Menschen fasst. Danach werden wir anhand aktueller Fallbeispiele aus der Sozialhilfe den Bildern und Argumenten nachgehen, die Medien und Politik benutzen, um klischeehafte Vorstellungen von armutsbetroffenen Menschen herzustellen, und diese gemeinsam diskutieren.
*Andreas Kemper ist Soziologe und publiziert unter anderem zu Klassismus und Bildungsbenachteiligung, Männerrechtsbewegung und Antifeminismus, Thilo Sarrazin und zur AfD. https://andreaskemper.wordpress.com/